Eclipse Weekly: Der Tipp der Woche, ein Update für das Clean Sheet & die ewige Namensfrage

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Zwei Wochen sind seit dem großen Sommerupdate vergangen, nun wird es Zeit auf die nächste Version zu schauen: Eclipse Photon. Und was ist das Erste, das einem als Eclipse-Enthusiast in den Sinn kommt? Natürlich die Namensfrage. Wir haben die aktuellen Diskussionen rund um den Namen für die Eclipse IDE verfolgt und ausgewertet. Außerdem gibt es ab sofort eine neue Rubrik innerhalb von Eclipse Weekly: den Eclipse-Tipp der Woche, präsentiert von Sopot Cela, dem Mann hinter dem Twitteraccount @EclipseJavaIDE.
Eclipse und die Namensfrage
Kaum ist das aktuelle Simultaneous Release mit dem Namen Eclipse Oxygen herausgekommen, gibt es erneut eine Diskussion über die Namensgebung. Diesmal wurde sie von Mickael Istria durch den Vorschlag hervorgerufen, Photon nicht nur als SR-Name zu nutzen, sondern gleich auch als neues generelles Branding für die IDE.
Ab dem nächsten Update, so die Idee, solle die Entwicklungsumgebung selbst, also die Eclipse IDE, Photon IDE 4.8 heißen. Damit würde man der Versionsnummer gerecht werden (Eclipse Oxygen ist Eclipse 4.7) und gleichzeitig einen positiv konnotierten Namen verwenden. Alle folgenden IDEs sollen dann, so Mickael Istria weiter, den Namen beibehalten und keine wechselnden wie Mars, Oxygen etc. mehr haben. Photon 4.9 und Photon 4.10 wären die Folgeversionen für 2019 und 2020.
Ganz auf Eclipse will natürlich auch Mickael Istria nicht verzichten: Er würde sich wünschen, dass die Entwicklungsumgebung den Namen Photon IDE, by Eclipse tragen würde. Warum aber gerade Photon? Nun, weil Eclipse, so die Erklärung, ein Naturschauspiel sei, das uns daran hindert, die Sonne und deren Licht zu sehen – Photonen sind Lichtteilchen, haben also auch etwas mit Licht zu tun. Außerdem sind Photonen schnell und leichtgewichtig – Eigenschaften, die man natürlich auch gerne einer Entwicklungsumgebung attestieren würde.
So richtig überzeugen konnte der Vorschlag allerdings nicht. Hauptargument gegen eine solche Änderung war die Verwirrung, die damit gestiftet würde. Professoren und Entwickler empfehlen, so die Opposition des Vorschlags, Neulingen gerne, Eclipse zu installieren. Würde die Entwicklungsumgebung nun aber Photon heißen, wären Missverständnisse vorprogrammiert. Weitere Argumente gegen ein solch radikales Rebranding sind einerseits rechtliche Probleme, da der Name Photon auch von anderen Tools genutzt wird. Andererseits würden auch alle Bemühungen, die derzeit laufen, um die Eclipse IDE zu promoten, zunichte gemacht werden. Ebenfalls nicht außer Acht lassen darf man die Tatsache, dass auf sämtlichen Online-Ressourcen penibel darauf geachtet werden müsste, die Dinge klar und deutlich zu benennen, also was Eclipse und was Photon wäre.
Die Namensfrage war bereits in der Vergangenheit immer wieder ein Thema und wird wohl auch zukünftig öfter Mittelpunkt von Diskussionen sein. Ob sich jemals ein anderes Namensschema wirklich durchsetzen kann und ob dies überhaupt Sinn machen würde, ist fraglich. Ein traditionelles Namensschema, dass sich über elf Jahre in die Köpfe und Herzen der Nutzer eingebrannt hat, lässt sich nicht ohne Weiteres ersetzen. Meiner Meinung nach ist das auch gar nicht nötig.
@EclipseJavaIDE: Tipp der Woche
Wie wir bereits Anfang des Jahres berichtet haben, ist von Sopot Cela eine neue Twitter-Initiative gegründet worden. Unter dem Handle @EclipseJavaIDE werden dort täglich Tips für die Eclipse IDE gepostet, unter dem Hashtag #EclipseTips können diese ebenfalls gefunden und diskutiert werden.
Ab dieser Woche wird es in jeder Ausgabe von Eclipse Weekly den „Tipp der Woche“ geben, ausgewählt von Sopot Cela höchstpersönlich. Die Auswahl basiert auf der Auswertung der Analysedaten von Twitter, die Sopot auch für die Community einmal im Monat zusammenfasst (wir berichteten).
Tipp der Woche #1
The 'enclosing' selection (Alt+Shift+Up/Dn) is a great shortcut. Selects the enclosing structure, e.g. var->if->method->class #EclipseTips pic.twitter.com/joGBu9IzdB
— Eclipse Java IDE (@EclipseJavaIDE) 20. April 2017
Im Juni hat der Twitteraccount erneut 381 neue Follower begeistern können, zum Abschluss des Monats Juni lag die Zahl bei 1572. Mit 130.000 Impressions sind die Tweets des Accounts von weniger Leuten gesehen worden als im Vormonat (150.000+), allerdings muss erwähnt werden, dass der Account eine Woche lang brachlag.
Clean Sheet in Eclipse Oxygen
Zuerst die schlechte Nachricht: Das Update des Clean Sheets (Version 0.6.0), das im Zuge der Veröffentlichung von Eclipse Oxygen herausgegeben wurde, unterstützt Eclipse Mars (4.5) nicht mehr. Da heißt es also updaten, wenn man weiterhin das augenfreundliche Theme nutzen möchte. In der neuen Version des Clean Sheets wurden einige Bugs entfernt und ein generelles „Facelifting“ durchgeführt.
Für Clean Sheet 0.6.0 wurde etwa die Toolbar mit den Werkzeug-Icons ein wenig aufgehellt, um diese besser zur Geltung zu bringen. Durch den helleren Hintergrund werden deren Farben noch besser und klarer dargestellt. Eine weitere Änderung betrifft hingegen nur Nutzer von Mac OS: Der Schriftgrößenstandard des Java-Editors wurde angehoben, da einige Entwickler die Schrift als zu klein dargestellt empfanden.

Toolbar Facelift / Quelle: Code Affine
Eclipse Oxygen Webinare
Nachdem wir bereits in unserer Ankündigung zu Eclipse Oxygen über die Webinar-Serie der Eclipse Foundation berichtet und den Mitschnitt des Webinars über die Änderungen an der Plattform eingebunden hatten, kommen hier zum Abschluss dieser Ausgabe von Eclipse Weekly die Webinare über EclEmma, Xtext, den Generic Editor & das Language Server Protocol sowie Eclipse Sirius. Viel Spaß beim Ansehen!
EclEmma – Code Coverage in Aktion
Das preigekrönte Code-Coverage-Plug-in für Eclipse ist seit kurzem ein offizielles Eclipse-Projekt. In seinem Webinar stellt Marc R. Hoffmann das Tool selbst und einige Best Practices für den effizienten Einsatz in Softwareprojekten vor. Anhand verschiedenen Use Cases führt Hoffmann die Zuschauer an die unterschiedlichen Integrationspunkte heran, die neben der Eclipse IDE existieren. Auch mögliche Stolperfallen und passende Workarounds werden präsentiert. Eine schriftliche Einführung in EclEmma findet sich auf JAXenter.

Neu in Xtext: Kern-Framework, LSP, Tracing Code Generators
Bereits in unserem Interview mit Dr. Jan Köhnlein konnten wir einige wertvolle Einblicke zu Xtext und dem Language Server Protocol (LSP) in Eclipse Oxygen gewinnen. In ihrem Webinar zu Xtext präsentieren Sven Efftinge und Dr. Miro Spönemann erneut die Vorteile des Frameworks und sprechen auch über ihre Visionen für die Zukunft des Projektes. Sie zeigen zudem, wie das brandneue API genutzt wird, um Traced Code zu generieren. Informationen zu dem im Talk erwähnten „Theia“ gibt es im JAXenter-Interview mit Sven Efftinge.


Generic Editor & Language Server Protocol (LSP)
Sopot Cela und Mickael Istria von Red Hat stellen in diesem Webinar die neuen Features des Generic Editors vor. Nach einer Einführung von Sopot Cela über den Generic Editor im Allgemeinen und die neuen Features in Eclipse Oxygen im Speziellen übernimmt Mickael Istra und zeigt, wie man den Editor am besten in Verbindung mit unterschiedlichen LSP-Providern nutzen kann. Ein ausführliches Interview mit Mickael Istria zum Generic Editor und dem Language Server Protocol haben wir ebenfalls im Zuge der Veröffentlichung von Eclipse Oxygen geführt.

Eclipse Sirius 5.0: Alles über UX
Auch Mélanie Bats war so freundlich, uns ein Interview zu Eclipse Sirius im Hinblick auf Eclipse Oxygen zu geben. In ihrem Webinar spricht sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Stéphane Bégaudeau über die neuen Funktionen von Eclipse Sirius 5.0 und darüber, wie man die User Experience (UX) der eigenen Sirius-basierten Designer verbessern kann.


Kaum eine Community ist aktiver und innovativer als die der Eclipse IDE. JAXenter hat das Ohr am Puls der Entwicklungsumgebung und berichtet wöchentlich über die neuesten Entwicklungen und die spannendsten Geschichten rund um Eclipse.
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