Buchtipp: Becoming a Better Programmer

Es gibt viel zu tun, um ein besserer Programmierer zu werden. Dies weiß auch Pete Goodliffe. Und so beschränkt er sein Buch nicht darauf zu zeigen, wie lesbarer Code zu schreiben ist, verbunden mit den Hinweisen, prägnante Namen zu vergeben oder auf sonstige, wichtige Kleinigkeiten zu achten. Das haben bereits andere vor ihm schon sehr erfolgreich zu Papier gebracht. Nein, Goodliffe versucht sich mit einem eher ganzheitlichen Ansatz.
Autor(en) |
Peter Goodliffe |
Titel |
Becoming a Better Programmer |
Untertitel |
A Handbook For People Who Care About Code |
Seiten |
362 |
Preis |
39,99 US-Dollar |
Verlag |
O’Reilly Media |
Jahr |
2014 |
ISBN |
978-1-4919-0553-1 |
Natürlich geht es dabei auch um Code. Schließlich ist dies das Produkt der ganzen Programmiererei. So startet das Buch mit der Aufforderung, sich ernsthaft für den Code zu interessieren, diesen wichtig zu nehmen und zu pflegen. Auf die richtige Haltung zum Code komme es an. Code muss mehr, als einfach nur funktionieren.
Im ersten Teil geht es daher um das Schreiben von Code. Ja, auch Goodliffe erzählt uns Lesern von vernünftigem Layout und guter Namensgebung. Schließlich will Code häufiger gelesen als geschrieben werden. Andere, aber auch der Programmierer selbst, müssen diesen später (noch) verstehen. Verbesserung des Codes durch Entfernen von Überflüssigem, vernünftiger Umgang mit Exceptions, Fehlersuche, Durchführung von Tests; dies sind einige der Themen, welche der Autor in diesem Teil anspricht.
Doch in den folgenden Teilen seines Buchs entfernt sich der Autor vom Code. Hier geht es dann um hilfreiche Programmierpraktiken. Zum Start macht sich der Autor Gedanken darum, was und für wen Softwareentwicklung ist. Oder warum die Einhaltung von (selbstbestimmten) Regeln im Team wichtig sei. Da ist die Rede von schlechter (z. B. Copy-Paste-Loose) und guter Wiederverwendung, vom Vorteil eines Versionskontrollsystems, aber auch davon, dass nichts in Stein gemeißelt sei, auch wenn so mancher Manager dies mit dem Verweis auf „die“ Anforderungen suggerieren möge. Hier ist Einsatz der eigenen Denkmaschine erforderlich. Und diese muss weiter entwickelt werden. Für den Programmierer ist die Ausübung seiner Berufung oft mit lebenslangem Lernen verbunden. Hier gibt der Autor diverse Tipps, bis hin zur Aufforderung, unbedingt auch solche Programmiersprachen zu lernen, die der Entwickler für seine Arbeit nicht braucht. Diese erweitern den eigenen Horizont um andere Denkmuster – und helfen so doch bei der täglichen Arbeit mit der eigenen Sprache.
Schließlich muss ein Programmierer wissen, wann Software fertig ist. Nicht vorher aufhören, aber auch nicht länger daran feilen. Sicherlich darf Software nach der Auslieferung verbessert werden, aber es ist kein guter Stil, Software selbstverliebt endlos zu optimieren und so den Einsatz zu verzögern. Genauso wichtig ist zu wissen, wie mit anderen umzugehen ist: Thema Kommunikation. Oder zu verstehen, wie Aussagen anderer zu werten sind, selbst wenn diese im Mantel eins Manifests daher kommen.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass der Autor wichtige Kernaussagen hervorhebt, die Aussagen gegen Ende zusammenfasst und den Leser mittels Fragen zur Selbstkontrolle sowie zu weiteren Gedanken anregt. Den Abschluss bilden jeweils ein paar comicartige Zeichnungen zum Thema. So kommt das Buch locker daher, aber teils auch mit einigen Längen. Zumindest für Leser, die bereits andere Bücher zum Thema Coding gelesen haben. Insgesamt verbleibt jedoch ein überwiegend positiver Eindruck.
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